Archiv für den Monat: Dezember 2014

Umzug und Besuch

Konnte mich eine Weile lang nicht melden. Zu viel zu tun. Musste auch viel über alles nachdenken. Das geht jetzt schon viel besser. Genau wie das Trinken. Und das Drücken. Ich gebe mir jedenfalls große Mühe damit. So wie mit dem „süß Aussehen“ und dem „lieb Schlafen“. Und das ist gar nicht so einfach, wenn man ständig herumgetragen wird. Erst raus aus der Lichtkiste, dann in ein kleineres Zimmer. Da war ich dann allein mit dem einen Alien, der mich trinken lässt und so warm und weich ist. Ich glaube, das ist „Diemama“.

Als es wieder hell wurde kam dann der andere wieder, der auch so besonders nett zu mir ist. Er heißt wohl „Derpapa“. Er hat mich ganz warm angezogen, in ein kleines Bett gelegt und zugedeckt. Das war auch gut so, denn danach ging es ins helle kalte Draußen. Da war es auch laut und wackelig. Hab erst einmal ein Schläfchen gemacht, weil mir das alles zu viel war.

Als ich dann wach wurde, war ich wieder drinnen. Aber ganz woanders. Hier riecht es schön und klingt auch nett. Es gibt viele Zimmer und es ist sehr bunt. Hier gefällt es mir gut und ich denke, ich bleibe eine Weile. Auch viele andere Aliens finden es hier wohl sehr schön, denn sie kommen und besuchen Diemama, Derpapa und mich. Sie haben mit mir ein kleines Fest gefeiert und sich sehr lieb immer um mich gekümmert. Jeder hat mich auf den Arm genommen, mich angeguckt und „Isdiabasühs“ gesagt. Wahrscheinlich ist das mein Name.

Auszeit im Sonnenstudio

Die letzten Tage waren für mich ein ganz schöner Schlauch. Alles musste ich alleine machen: Trinken, unheimlich süß aussehen, verdauen, wieder süß gucken und dann ein Nickerchen machen (dabei sehr süß aussehen). Das hat mich ganz schön erschöpft. Und dann muss ich auch noch die beiden Aliens bei Laune halten. Aber dafür habe ich einen kleinen Trick: Wenn es mich mal im Bauch zwickt, dann drücke ich ein wenig, es gibt ein Geräusch und man glaubt es nicht, wie die beiden Aliens sich dann freuen!

Da habe ich mir bei all der Anstrengung doch eine kleine Pause verdient, oder? Am Anfang fand ich es ja doof in dieser hellen Kiste. Inzwischen gefällt es mir aber ganz gut und ich fühle mich auch ständig ein bisschen besser und kräftiger. Schön warm ist es hier. Und ich habe eine schicke Superheldinnenschlafmaske bekommen. Damit nervt das Licht auch nicht so. Ja, das kann man aushalten, auch wenn mich gelegentlich was in die Ferse beißt. Das waren bestimmt wieder diese grellen Typen. Die können es einfach nicht lassen, mich zu piesacken.

Hin und wieder werde ich zum netten weichen Alien gebracht. Das Nahrungsangebot ist jetzt reichlich und ich trinke so viel ich kann. Lecker! Danach bin ich meistens sehr müde und der liebe Brummer trägt mich ein bischen herum. Zur Belohnung für meine ganze Mühe darf ich dann bei den Beiden noch eine Weile bleiben. Das ist schön und sehr gemütlich. Ich glaube, hier bei denen lässt es sich eine Weile aushalten.

Aber jetzt muss ich erst einmal wieder an meinem Teint arbeiten, wegen „süß aussehen“ und so.

Nebel im Kopf

Fühle mich schlapp. Möchte immer nur schlafen. Dämmere vor mich hin. Im Halbschlaf bekomme ich aber mit, dass wieder viele Besucher um mich herum sind.

Es gibt drei Arten von Aliens, glaube ich. Eine Art ist irgendwie weicher und duftet sehr gut. Die Geräusche, die sie machen, klingen hell. Dann gibt es eine ganz leuchtende Sorte, die mich manchmal zwickt und drückt. Das gefällt mir nicht so sehr. Mit denen schimpfe ich, bis sie mich in Ruhe lassen. Die dritte Sorte ist ein bisschen rauer und härter. Sie halten mich fester und machen so brummende Geräusche.

Wenn ich Hunger habe, dann muss ich rufen bis dieser Nette von den Brummern kommt. Der macht mich dann sauber und bringt mich zu dem Weichen, der mir Nahrung gibt. Da fühle ich mich so wohl, dass ich oft wieder einschlafe.

Heute waren alle Sorten da. Leider auch die Grellen, die mich ärgern und wieder nicht in Frieden lassen.

Und jetzt ist es völlig verrückt: Sie haben mich ausgezogen und in ganz helles Licht gelegt. Ich kann kaum schlafen, weil es auch noch summt und komisch riecht. Einer von den Grellen hat mir sogar die Augen verbunden, aber ich konnte das Ganze wieder abmachen. Kann ja sowieso nichts sehen, aber das Ding hat mich gedrückt.

ich weiß nicht, was das soll und es gefällt mir nicht so gut. Aber ich bin so schlapp und müde, dass ich mich nicht richtig aufregen kann. Wenigstens ist es ganz schön warm hier. Vielleicht sollte ich erst einmal darüber nachdenken… und ein Schläfchen machen. Morgen ist ja auch noch ein Tag.

Kontaktaufnahme

Eigentlich gar nicht so schlecht hier. Als das Licht nicht mehr so hell ist, kann ich schon etwas länger wach bleiben. Aber dauernd juckt oder zwickt mich was und ich kann das einfach niemandem klar machen. Ich hab gerufen und geschimpft, aber diese Aliens verstehen mich natürlich nicht.

Daran müssen wir noch arbeiten.

Bin schließlich wieder eingenickt. Wenn ich dann aufwache, habe ich Hunger. Und Durst. Und manchmal ist mir ganz komisch. Oder mir tut etwas weh. Ich rufe und rege mich auch ziemlich auf. Immerhin machen die Aliens dann was. Nur nicht immer das richtige.

Wenn es so hell ist, schlafe ich viel. Werde aber immer wieder gestört und auch ein wenig gepiesackt. Lässt sich aber aushalten. Essen gibt es jetzt regelmäßiger, kann gar nicht genug davon bekommen. Ich glaube, mich füttert immer derselbe nette Alien. Es ist der, der so gut riecht und so schön warm ist.

Ein anderer wurstelt regelmäßig an mir herum. Erst wird’s mir kalt, dann werde ich hin und her gedreht und schließlich wieder in warme, enge Hüllen gezwängt. Na gut, es dauert jetzt wenigstens nicht mehr so lange. Und danach fühle ich mich gut. Der zweite Alien arbeitet mit dem ersten irgendwie zusammen, denn oft gibt es nach dem Gezuppel etwas zu essen. Wenn ich rufe, ist er meistens gleich da. Gut zu wissen.

Es gibt aber noch weitere Aliens, die mich nett behandeln. Sie versuchen, es mir gemütlich zu machen, mich zu beruhigen. Machen komische, komplizierte Geräusche. Verstehe kein Wort davon, hört sich aber freundlich an. Na, das bekomme ich schon noch heraus, was die wollen. Hauptsache, wir verstehen uns erst einmal, was die Mahlzeiten angeht. Aber dieses Jucken! Kratzt mich doch mal da hinten…

Habe jetzt ganz kalte Finger. Erst mal ein Nickerchen machen… Bald wird’s dunkel, da will ich fit sein.

Brummschädel

Autsch. Mir tut alles weh. Besonders der Kopf. Was haben die mit mir gemacht?

Ziemlich grelles Licht, aber ich kann nichts erkennen. Nur helle und dunkle Flächen, einige Farben. Ich höre laute Geräusche und Stimmen. Manches davon scheint mit vertraut, anderes finde ich sehr fremdartig.

Ich werde hin und her gedreht, abgetastet. Die Aliens sind sehr vorsichtig, aber einige Aktionen sind unangenehm, verursachen Schmerzen.

Bin müde. Muss schlafen.

Hab wirres Zeug geträumt. Irgendwas hat mich aufgeweckt. Fühle mich allein. Ich rufe und jemand kommt und hebt mich hoch. Uuaah, jetzt zieht’s hier aber gewaltig. Spinnen die? Na, euch werde ich was erzählen. Zieht mir die warmen Sachen wieder an! Ok, jetzt ist’s besser. Schön kuschelig und trocken. Werde schläfrig…

Muss eingenickt sein. Mmmh, hier riecht’s aber gut – und ich habe Hunger! Ja, her damit, na los… Äh, muss kaputt sein. Ich sauge und sauge, aber es kommt nichts. Wenn ich nur nicht schon wieder so müde wäre…

Kein Zeitgefühl. Habe ich geträumt? Immer noch Hunger. Ich rufe wieder. Aha, da ist jemand. Werde hin und her getragen. Mist, kann immer noch nichts erkennen. Aber das mit dem Essen funktioniert jetzt schon etwas besser.

Gelandet!

Meine lange Reise durch Zeit und Raum ist zu Ende. Die letzten Minuten waren sehr, sehr aufregend, mächtig anstrengend, sogar ziemlich dramatisch – doch nun bin ich offenbar angekommen.

Ich kann mich an sonst nichts erinnern, alles ist wie ein Traum. Aber es geht mir ganz gut und die Bewohner des Planeten scheinen freundlich zu sein. Das ist ein Anfang. Nun muss ich erst einmal schlafen…